Betriebsabrechnungsbogen
Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) bildet das solide Fundament, auf dem jedes effektive Kostenrechnungssystem basiert. Besonders häufig nutzen ihn kleine und mittelständische Unternehmen (KUM). Er ermöglicht es Unternehmen, die Gemeinkosten genau den richtigen Kostenstellen zuzuordnen und so fundierte Entscheidungen auf Basis realistischer Kalkulationen zu treffen.
Richtig strukturiert
Bevor die eigentliche Erstellung des BAB beginnt, ist es wichtig, eine sinnvolle Struktur festzulegen. Dazu gehört, alle relevanten Kostenstellen wie Fertigung, Vertrieb oder Verwaltung einzutragen. Zudem müssen die einzelnen Gemeinkostenarten wie Strom, Miete oder Versicherungen definiert werden. Nur so kann im nächsten Schritt eine präzise Zuordnung erfolgen.
Die richtigen Schlüssel wählen
Viele Gemeinkosten lassen sich nicht direkt einer Kostenstelle zuordnen. Hier kommt es darauf an, die passenden Verteilungsschlüssel wie Fläche, Mitarbeiterzahl oder Maschinenstunden auszuwählen. Sie sollten die tatsächliche Inanspruchnahme der Ressourcen abbilden. Sorgfältig gewählte Schlüssel sind die Basis für aussagekräftige Ergebnisse.
Sekundärverrechnung meistern
Mithilfe der Verteilungsschlüssel werden zunächst die Gemeinkosten auf die Vorkostenstellen verteilt. Anschließend müssen diese Kosten über eine Sekundärverrechnung auf die Endkostenstellen wie Vertrieb oder Fertigung umgelegt werden. Nur so bleiben am Ende alle Vorkostenstellen mit null bewertet.
Richtige Nutzung der Ergebnisse
Abschließend liefert der BAB wichtige Kennzahlen wie die Kosten pro Kostenstelle und die Zuschlagssätze. Sie geben Aufschluss über Effizienz und bilden die Basis für kalkulatorische Entscheidungen. Regelmäßige Auswertungen ermöglichen Trendanalysen.
Das sind die Vorteile eines Betriebsberechnungsbogens in der Praxis
Der Betriebsabrechnungsbogen wird in der Praxis auf vielfältige Weise von Unternehmen eingesetzt und bietet dabei zahlreiche Vorteile:
- Regelmäßige Erstellung (monatlich/quartalsweise) zur laufenden Kostenkontrolle und -steuerung
- Vergleich von Soll- und Ist-Werten zur Analyse von Abweichungen und Effizienzsteigerungspotenzialen
- Trendvergleiche mehrerer Zeiträume (Vorjahre, Quartale) fördern das frühzeitige Erkennen von Kostenentwicklungen
- Grundlage für kostendeckende Kalkulationen von Produkten/Dienstleistungen und Preisfindung
- Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kostenstellen und Produkten anhand der Kosten pro Einheit
- Zuschlagssätze aus dem BAB dienen der Kalkulation von Stückkosten in der Kostenträgerrechnung
- Transparenz über den Beitrag einzelner Abteilungen/Bereiche zu den Gesamtkosten
- Anknüpfungspunkt für die Weiterentwicklung des Kostenrechnungssystems und Controlling-Instrumente
- Motivation der Kostenverantwortlichen durch monatliche Berichte und Abweichungsanalysen
- Frühindikator für notwendige Prozess- und Strukturoptimierungen zur Effizienzsteigerung
Insgesamt ermöglicht der BAB Unternehmen eine fundierte Kostenkontrolle und senkt so das Kostenmanagement auf ein neues Level.
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