Was ist der Firmenwert?

Der Firmenwert, auch bekannt als Goodwill, ist ein zentraler Begriff in der Finanz- und Unternehmenswelt, der den immateriellen Wert einer Firma beschreibt. Er umfasst alle nicht physischen Vermögenswerte, die zur Stärkung der Wettbewerbsposition und zur Generierung von zukünftigen Erträgen eines Unternehmens beitragen.

Die Bedeutung des Firmenwerts

Der Firmenwert spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Unternehmen und beeinflusst maßgeblich deren Marktwert. Er drückt die Gewinnchancen aus, die nicht allein durch materielle Vermögenswerte wie Gebäude oder Maschinen repräsentiert werden. Vielmehr umfasst er immaterielle Werte wie den Kundenstamm, das Image des Unternehmens, die Kompetenz der Mitarbeiter, die Effizienz der Prozesse sowie die Innovationskraft und die Marktpositionierung.

Arten von Firmenwerten

Es werden zwei Arten von Firmenwerten unterschieden: der originäre und der derivative Firmenwert. Der originäre Firmenwert entsteht durch interne Faktoren wie den Ruf des Unternehmens, die Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen sowie die Effizienz seiner Geschäftsprozesse. Er ist nicht übertragbar und darf nach den Vorschriften des deutschen Handelsrechts nicht aktiviert oder abgeschrieben werden.

Der derivativer Firmenwert hingegen entsteht durch den Erwerb eines Unternehmens und stellt die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Substanzwert dar. Er ist aktivierungspflichtig und kann über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden.

Die Berechnung des Firmenwerts

Die Ermittlung des Firmenwerts ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Faktoren berücksichtigt. Zunächst wird der originäre Firmenwert anhand des Betriebsvermögens und der Schulden ermittelt. Dafür zieht man die Summer der Schulden inklusive weiterer Ausstände vom Betriebsvermögen ab. Die Werte ergeben sich aus der aktuellen Bilanz. Anschließend wird der derivativer Firmenwert hinzugefügt, der auf subjektiven Einschätzungen basiert und den Kaufpreis über den Substanzwert hinaus darstellt.

Bilanzielle und steuerliche Behandlung

Im Handels- und Steuerrecht gibt es unterschiedliche Regelungen zur Behandlung des Firmenwerts. Während im Handelsrecht ein aktivierungspflichtiger derivativer Firmenwert besteht, ist steuerrechtlich eine Abschreibung über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer vorgesehen. Der derivative Firmenwert kann gemäß Handelsrecht über einen Zeitraum von 5 Jahren abgeschrieben werden, während im Steuerrecht eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 15 Jahren angenommen wird. Eine außerplanmäßige Verlängerung des Abschreibungszeitraums muss begründet werden.

Fazit

Der Firmenwert ist somit ein entscheidender Faktor bei der Bewertung von Unternehmen und trägt maßgeblich zur Bestimmung ihres Gesamtwerts bei. Er reflektiert die immateriellen Werte und Zukunftsaussichten eines Unternehmens, die über die reinen Bilanzdaten hinausgehen.