Kalkulationszins
Der Kalkulationszins ist ein zentrales Instrument, um die Rentabilität geplanter Investitionen fundiert zu bewerten. Er bildet die Basis, um alternative Anlageoptionen miteinander zu vergleichen. So unterstützt der Kalkulationszins Unternehmen und Investoren nachhaltig bei der Auswahl lohnender Vorhaben.
Von Erwartungen zur Berechnung
Der Kalkulationszins gibt die subjektiven Mindestrenditeerwartungen eines Investors wieder. Er fließt als Diskontfaktor in die Barwertmethode ein und ermöglicht es, zukünftige Zahlströme auf ihren aktuellen Wert abzubilden. Dies ist entscheidend, um Investitionsprojekte anhand ihres Kapitalwerts auszuwählen.
Zwei Faktoren bestimmen den Kalkulationszins
Der Kalkulationszins setzt sich aus Basiszins und Risikoaufschlag zusammen. is = i · (1 - s) = i – (i · s)
Die Formel zeigt, was nach der Versteuerung der Habenzinsen übrig bleibt. Auf die Zinserträge i müssen demnach i · s Steuern gezahlt werden.
Die Berechnung in der Praxis
Häufig wird der Kalkulationszins als Zinsspanne angegeben, um verschiedene Szenarien abbilden zu können. In einem Beispiel wird gezeigt, wie mithilfe des Kalkulationszinssatzes der Kapitalwert einer Immobilie ermittelt wird. So wird die Rentabilität des Vorhabens gegenüber einer risikolosen Anlage verglichen.
Bewertung von Firmen oder Immobilien
Der Kalkulationszins findet häufig Anwendung bei der Bewertung von Unternehmen oder Immobilien mithilfe der Discounted Cashflow Methode.
Bei der Unternehmensbewertung werden zunächst die erwarteten Geldeingänge aus dem operativen Geschäft, wie Umsätze, Gewinne oder Cashflows, in der Zukunft prognostiziert.
Diese Zahlungsströme werden dann mit Hilfe des gewählten Kalkulationszinssatzes abgezinst, um ihren Barwert zu ermitteln. So wird der Unternehmenswert aus heutiger Sicht bestimmt.
Der Kalkulationszins sollte dabei die durchschnittliche Rendite reflektieren, die Anleger für ein vergleichbares Risiko erwarten.
Bei Immobilienbewertungen dienen Mieteinnahmen oder erwartete Verkaufserlöse als Zahlungsströme.
Der Kalkulationszins orientiert sich hier oft an vergleichbaren Anlagealternativen wie Anleiherenditen oder dem Marktzins für Immobilienfinanzierungen.
Ein höherer Kalkulationszins führt zu einem niedrigeren Unternehmens- oder Immobilienwert, da zukünftige Geldeingänge stärker abgezinst werden.
Die Bewertung mit dem DCF-Modell und Kalkulationszins erfordert daher sorgfältige Recherche, um dem individuellen Risiko gerecht zu werden und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.
Anwendungsfelder des Kalkulationszinses
Der Kalkulationszins findet breite Anwendung. Neben Investitionsentscheidungen dient er der Bewertung von Unternehmen oder Immobilien. Auch Anleihen und Aktien werden mithilfe der Diskontmethode und unter Heranziehung des Kalkulationszinses beurteilt. So ist er eine wichtige Stütze für finanzielle Entscheidungen.
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