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Kapitalkosten: Was versteht man darunter?

Kapitalkosten sind ein theoretisches Konstrukt, das bei Investitionen eine wichtige Rolle spielt. Was dahinter steckt, wie sich die Kapitalkosten berechnen lassen und welche Unterschiede es gibt, wird im Folgenden erklärt.

Was sind Kapitalkosten?

Die Kapitalkosten sind die Ausgaben, die zur Beschaffung von Kapital notwendig sind. Sie spielen besonders bei der Investitionsrechnung und der Kostenvergleichsrechnung eine bedeutende Rolle: Um zu entscheiden, ob eine Investition sinnvoll ist, müssen Unternehmen die Kapitalkosten in die Kalkulation miteinbeziehen.

Das simpelste Beispiel für Kapitalkosten sind die Zinsen, die für Kredite und Darlehen anfallen. Wie auch das Kapital eines Unternehmens setzen sich die Kapitalkosten aus Eigenkapital und Fremdkapital zusammen.

Kapitalkosten bei Eigenkapital

Die Kapitalkosten kommen beim Eigenkapital fast ausschließlich in vereinfachter Form zum Tragen: Die Firmen nehmen den aktuellen Zinssatz als Maßstab für die Kapitalkosten. Da beim Einsatz des eigenen Kapitals in der Regel keine tatsächlichen Kosten anfallen, ist dieser Wert rein fiktiv.

Kapitalkosten bei Fremdkapital

Bei der Beschaffung von Fremdkapital, zum Beispiel durch ein Bank-Darlehen, entstehen Kapitalkosten in Form von Zinsen. Auch andere Geldgeber, wie etwa ein Gesellschafter, der ein Geschäftsdarlehen vergibt, erhalten eine entsprechende Vergütung, sodass wir Kapitalkosten berechnen müssen.

Bei der Prüfung einer möglichen Investition sind diese Ausgaben miteinzuplanen, um eine aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Derartige Aufwendungen für Fremdkapital gelten als voll abzugsfähige Betriebsausgaben. Sie mindern den Gewinn und verringern so die Steuerlast, was für das jeweilige Unternehmen von Vorteil ist.

Kapitalkosten ermitteln

Zur Berechnung der Kapitalkosten kommt die WACC-Formel (“ „Weighted Average Costs of Capital“) zum Einsatz. Diese erfasst die Werte Eigenkapital (EK) und Fremdkapital (FK) des Unternehmens, Gesamtkapital (GK) des Unternehmens, Verzinsung von Eigenkapital (EKi) und Fremdkapital (FKi) sowie den Ertragssteuersatz (s).

Die Formel lautet:

Kapitalkosten = (EG/GK) * EKi + (FK/GK) * FKi * (1 - s)

Nachdem Einsetzen der relevanten Kennzahlen lassen sich somit die Kapitalkosten eines Unternehmens berechnen.

Kapitalkosten in der Buchhaltung

Buchhalter erfassen die Kapitalkosten für Fremdkapital in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Durch sie fließen Fremdkapitalkosten wie Zinsen auch in die Unternehmensbilanz ein. Eigenkapitalkosten bilden hingegen einen fiktiven Wert und finden keine buchhalterische Berücksichtigung.

Damit nehmen die Kapitalkosten im Rechnungswesen nur eine eher untergeordnete Rolle ein. Kapitalkosten zu berechnen, ist lediglich bei der Investitionsplanung bedeutsam.

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