Die Körperschaftssteuer: Eine besondere Form der Unternehmensbesteuerung

Bei der Körperschaftssteuer (KSt) handelt es sich um eine spezielle Form der Einkommensteuer, die ausschließlich auf juristische Personen wie Kapitalgesellschaften, Vereine, Stiftungen und Genossenschaften angewendet wird. Im Gegensatz zur Einkommensteuer, die natürliche Personen betrifft, unterliegen hier Unternehmen in ihrer Eigenschaft als eigenständige rechtliche Einheiten der Besteuerung.

Die rechtlichen Grundlagen der Körperschaftssteuer sind im Körperschaftsteuergesetz (KStG) definiert, das die Bemessungsgrundlage, den Steuersatz sowie verschiedene Sonderregelungen festlegt. Kern der Körperschaftssteuer ist, dass der zu versteuernde Gewinn des Unternehmens, also der Handelsbilanzgewinn, direkt mit einem Steuersatz belastet wird, unabhängig davon, ob die Gewinne thesauriert oder an die Anteilseigner ausgeschüttet werden.

Die Berechnung des Körperschaftssteuersatzes

Seit der Unternehmensteuerreform im Jahr 2008 beträgt der Körperschaftssteuersatz einheitlich 15% des zu versteuernden Gewinns. Zusätzlich fällt noch ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% der Körperschaftsteuer an, sodass sich eine effektive Gesamtbelastung von 15,825% ergibt.

Die Berechnung der Körperschaftsteuer erfolgt, indem der zu versteuernde Gewinn, also der Handelsbilanzgewinn, mit dem Steuersatz multipliziert wird. Von der so ermittelten Steuerschuld werden dann noch geleistete Vorauszahlungen, einbehaltene Kapitalertragsteuer sowie im Ausland gezahlte Körperschaftsteuern angerechnet.

Unbeschränkte vs beschränkte Steuerpflicht

Das Körperschaftsteuergesetz unterscheidet zwischen unbeschränkter und beschränkter Steuerpflicht. Unternehmen mit Sitz und Geschäftsleitung im Inland unterliegen der unbeschränkten Steuerpflicht und müssen daher ihre gesamten inländischen und ausländischen Einkünfte versteuern.

Demgegenüber gibt es auch Fälle der beschränkten Steuerpflicht, etwa wenn ein Unternehmen zwar inländische Einkünfte erzielt, aber seinen Sitz und seine Geschäftsführung im Ausland hat. Hier wird nur auf die inländischen Einkünfte Körperschaftsteuer erhoben. Alternativ kann in solchen Fällen auch ein Abgeltungsteuer-Satz von 15% greifen.

Steuerbefreiungen und Sonderregelungen

Das Körperschaftsteuergesetz sieht für bestimmte Unternehmensformen Befreiungen von der Körperschaftsteuer vor. Dazu zählen beispielsweise gemeinnützige Körperschaften, politische Parteien oder staatliche Unternehmen. Auch Personengesellschaften wie Offene Handelsgesellschaften (OHG) oder Kommanditgesellschaften (KG) unterliegen nicht der Körperschaftsteuer, da ihre Gewinne auf Ebene der Gesellschafter der Einkommensteuer unterliegen.

Darüber hinaus existieren im Körperschaftsteuerrecht diverse Sonderregelungen, etwa für die Organschaft, die Übertragung von Anteilen oder den Betrieb von Betriebsstätten im Ausland. Diese Bestimmungen können je nach Unternehmenssituation zu Steuervergünstigungen oder besonderen Pflichten führen.

Die Körperschaftsteuererklärung: Abgabe und Fristen

Grundsätzlich müssen Unternehmen, die der unbeschränkten Körperschaftsteuerpflicht unterliegen, jährlich eine Körperschaftsteuererklärung abgeben. Diese wird in der Regel zusammen mit der Gewerbesteuer- und Einkommensteuererklärung eingereicht.

Neu gegründete Unternehmen sind verpflichtet, bereits mit der Gründung der Vorgesellschaft eine Körperschaftsteuererklärung abzugeben und dem Finanzamt alle relevanten Informationen zum Betriebszweck, zur Mitarbeiterzahl und zur Unternehmensform mitzuteilen. Die Steuerpflicht beginnt also bereits mit Aufnahme der Geschäftstätigkeit.

Für Unternehmen mit beschränkter Steuerpflicht gelten teilweise Sonderregelungen. Sie müssen in der Regel keine eigenständige Körperschaftsteuererklärung abgeben, sondern werden über einen Abgeltungsteuersatz von 15% veranlagt.