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Was ist die Current Ratio?

Die Current Ratio, auch umsatzbedingte Liquidität genannt, stellt eine betriebswirtschaftliche Kennzahl dar, die das Verhältnis zwischen dem Umlaufvermögen und den kurzfristigen Verbindlichkeiten eines Unternehmens beschreibt. Dieser Wert ist ein Indikator für die Liquidität 3. Grades und gehört zu den Liquiditätsgraden, zu denen auch der Quick Ratio und der Cash Ratio zählen. Diese Kennzahlen helfen zu ermitteln, ob ein Unternehmen zahlungsfähig ist.

Das Umlaufvermögen umfasst Vermögenswerte, die innerhalb eines Jahres in liquide Mittel umgewandelt werden können. Dazu gehören Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Wertpapiere und liquide Mittel wie Schecks, Kassenbestände und Bankguthaben. Kurzfristige Verbindlichkeiten hingegen sind externe Verpflichtungen, die innerhalb eines Jahres fällig sind, wie unbezahlte Lieferungen, Leistungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Die Berechnung der Current Ratio

Die Formel zur Berechnung des Current Ratio lautet:

Current Ratio = Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten Current Ratio in Prozent = Vermögensgegenstände / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100

Ein Beispiel: Angenommen, ein Unternehmen hat 600 Euro in Schecks, erwartet 400 Euro aus Forderungen, hat Vorräte im Wert von 600 Euro und muss 1.000 Euro an kurzfristigen Verbindlichkeiten zahlen. Die Berechnung ergibt: 600 + 400 + 600 / 1.000 = 1,6= 160 Prozent. Dies bedeutet, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu 160 Prozent durch das Umlaufvermögen gedeckt sind, was auf eine gesunde Current Ratio hinweist.

Wie hoch sollte die Liquidität 3. Grades sein?

Ein guter Current Ratio-Wert liegt über 1,0, da das Unternehmen genug Einnahmen erzielen sollte, um seine Ausgaben zu decken. Idealerweise sollte der Wert zwischen 1,5 und 2,0 liegen, um eine ausreichende Liquidität zu gewährleisten. Ein niedrigerer Wert könnte darauf hindeuten, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht vollständig durch das Umlaufvermögen gedeckt sind. Das sollte ebenfalls vermieden werden, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten und Kreditgeber sowie Geschäftspartner zu beeindrucken.

Insbesondere bei Einzelhandelsunternehmen, die lange Zahlungsfristen mit ihren Lieferanten vereinbaren können und sofortige Zahlungen von Kunden erhalten, können die Liquiditätskennziffern niedriger ausfallen. Dies liegt daran, dass trotz hoher Verbindlichkeiten aufgrund der langen Zahlungsziele und eines schnellen Warenumsatzes die Werte oft knapp unter dem empfohlenen Minimum von 1 liegen.

Current Ratio als bilanzabhängige Kennzahl

Externe Gutachter haben meist nicht ausreichend Einblick, um die Qualität der Vermögenswerte angemessen zu bewerten. Deshalb werden stille Reserven oder stille Lasten im Liquiditätsgrad oft nicht angemessen berücksichtigt. In der Praxis kann der Wert des Bestands aufgrund von hoher Nachfrage deutlich höher sein als in der Bilanz angegeben, oder viel niedriger, wenn sich die Qualität über die Zeit verschlechtert hat.

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